Grothusenkoog Vollerwiek Die Veranstaltung wurde gut besucht, über 50 aktive Teilnehmer des THW’s aus Husum, Eckernförde, Kiel und Wahlstedt waren gekommen um sich von der Helfern des THW Tönning schulen zu lassen. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN-SH) welcher ebenfalls einige Mitarbeiter schulen ließ. Geschult wurden die Teilnehmer durch die Tönninger Helfer Reimer Hinrichs und Ralf Oldehus, die sich seit vielen Jahren mit diesem sehr speziellen Thema beschäftigen. Als Einstieg gab es eine theoretische Einweisung in die Thema. Am frühen Samstagmorgen ging es an die Praxis. Ein Schwerpunkt der Ausbildung „Der Sandsack“.
- Der Sandsack ist ein bewährtes Bekämpfungsmittel zur Abwehr von Fluten. Was anfangs so einfach aussieht, erwies sich späte als hohe Kunst. Die Teilnehmer lernten das korrekte Befüllen der Säcke, Transport mittels Sandsackkette und das Verlasten der Säcke auf Paletten. Sandsäcke werden in der Regel nie an den Einsatzstellen gefüllt. Das Befüllen erfolgt an geeigneten Plätzen ausserhalb des Gefahrenbereiches, den Sandsackfüllplätzen. 70 Sandsäcke auf einer Euro-Palette müssen gelegt werden, dass beim Transport kein Sack herunterfällt oder ins Rutschen kommt. Die gefüllten Säcke wurden dann auf die verschiedensten Arten verbaut. Je nach Schadenbild sind andere Bekämpfungsmethoden zu wählen. Binnendeichseitig wurden eine Sandsackauflast aufgebracht und eine Quellkade errichtet. Die Sandsackauflast verhindert das Absacken der Deichböschund, die Quellkade ist eine Art Fangdamm, in dem sich aus dem Deich austretendes Wasser sammelt. Bei allen Arbeiten war die Arbeitsergonomie, das rückenschonende Arbeiten wichtig. Im Einsatzfall sind die Helfer über viele Stunden und Tage im Einsatz. Ein Sandsack wiegt 15-20kg. Viele tausende Säcke werden benötigt, um effektiv den Fluten die Stirn zu bieten. Ein Tag am Deich erspart da leicht das Fitnessstudio.
- An der Ausbildungsstation am Außendeich wurden die Teilnehmer dann von Jan Kerpies und Torben Voß in Empfang genommen. Direkt am Deichfuß wurde ein neues Deckwerk aus Faschinen errichtet. Mit schweren Motorrammen wurden die Faschinen (Reisigbündel) mit Holzpfählen und Draht am Boden fixiert. Der Faschinenbau ist eine der wirkungsvollsten Sicherungsmethoden um Auskolkungen auszubessern, allerdings ist der sehr aufwendig und ohne Schulung kaum durchführbar.
Viele interessierte Beobachter nahmen ebenfalls teil: Bundeswehr, Feuerwehren, DRK, DLRG, LKN-SH, Kreis Nordfriesland und der Stadt Tönning. Besonders über die Gäste aus dem Nachbarland Dänemark freute sich der Veranstalter, Ralf Oldehus. Vertreter des dänischen Küstenschutzes und der Feuerwehrchef aus Tondern waren extra angereist. Insgesamt waren knapp 80 Teilnehmer in den Genuss dieser gelungenen Veranstaltung gekommen.
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