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Sturmflut im Sommer – Übung klappt

Die Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Helfern am Nordseedeich bei Grothusenkoog funktionierte reibungslos. Die Übung zeigte, dass die Organisation gut funktioniert.

Sandsackbefüllplatz beim Bauhof Grothusenkoog

Die Fantasie war gefordert, um sich an diesem nahezu windstillen Tag im Spätsommer eine Sturmflut vorzustellen, die am Seedeich des Grothusen-Koogs nagte. Das jedoch war das Szenario einer Übung mit dem Titel „Deichverteidigung/Hochwasserschutz“, an der sich neben der ausrichtenden Ortsgruppe des  Technischen Hilfswerk Tönning (THW), die Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie Schleswig (RSU) sowie der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) beteiligten.

Uwe Mischik, beim Husumer Spezial- Pionierregiment zuständig für die zivil-militärische Zusammenarbeit, befüllte die Sandsäcke mit einer Maschine an einem Radlader. Die 15 bis 20 Kilo schweren Gebinde wurden an der Innenseite des Deichs im Bereich „Schieteck“ zu dessen Stabilisierung verlegt. Als Unterlage diente wasserdurchlässiges Fließ, damit das seeseitig eingetretene Wasser durch verlegte Drainagerohre abfließen kann und das Gewicht der Säcke gleichmäßig verteilt wird. Dem Auffangen von Sedimenten aus dem Kern des Bollwerks dienten angelegte Fangdämme (Quellkaden). „Alle Maßnahmen sollen verhindern, dass der Deich bei hohen Wasserständen weich wird wie ein Pudding“, erklärte Ralf Oldehus, Ortsbeauftragter des THW, der die Übung initiiert hatte und den Beobachtern von verschiedenen Dienststellen die Arbeit der insgesamt knapp 70 Einsatzkräfte erläuterte.

An der Seeseite des Schutzwalls bestand die Aufgabe darin, den Übergang zum Vorland mit Faschinen zu sichern. Dazu trieben die Helfer mit einer mobilen Ramme Pfähle in den Wattboden und verfüllten anschließend die Zwischenräume mit Reisigbündeln. Verspannter Draht verhindert, dass die Konstruktion ein Raub der Wellen wird. An anderen Strandabschnitten wird dieser Bereich mit Steinen gesichert. Das sei abhängig von der Beschaffenheit des Vorlandes, bemerkte LKN-Direktor Dr. Johannes Oelerich, der die Übung begleitete. Er zeigte sich beeindruckt von den Leistungen aller Mitwirkenden und dem „Know-how“ des THW. „Dessen Einsatzkräfte sind für uns im Katastrophenfall eine unverzichtbare Hilfe.“ Maßgeblichen Anteil daran hat Ralf Oldehus. Er nahm vor mehr als 15 Jahren an einen Lehrgang teil, der sich mit dem Thema Deichsicherung befasste, und hat seither sein Wissen in mehreren Übungen und theoretischen Unterweisungen seinen Mitstreitern sowie benachbarten Dienststellen vermittelt. Praktische Erfahrungen sammelte der 40-Jährige bei seinen Einsätzen bei den Elbe- und Oderhochwassern.

Beeindruckt von den Leistungen der Ehrenamtler, die von Kräften des LKN unterstützt wurden und an wechselnden Stellen tätig waren, zeigten sich Amtsdirektor Herbert Lorenzen, Tönnings Bürgermeisterin Dorothe Klömmer, LKN-Fachberater Sven-Thomas Schmidt-Knäbel, Sebastian Schildger vom Katastrophenschutz des Kreises, RSU- Chef Ralf Lehmann sowie der stellvertretende LKN-Bereichsleiter Kay Saßmannshausen, der auch das verwendete Baumaterial zur Verfügung gestellte hatte.

Nach einem gemeinsamen Essen im Tönninger Stützpunkt der Gastgeber informierte THW-Ausbilder Andres Michael Bernhardt über aktuelle Neuerungen im zivilen Bevölkerungsschutz.


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